0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Our Broken Garden
    Golden Sea

    VÖ: 01.10.2010 | Label: Bella Union/Cooperative/Universal
    Text: Benjamin Adler
    7 / 12
    Our Broken Garden - Golden Sea

    Straight outta Eden: Eine Dänin auf Räucherstäbchen spielt Adam und Eva zwischen Drama und Pathos. Bodenständigkeit geht anders.

    Man kann sich das beim unmittelbaren, dramatischen Klavierintro des Openers The Departure gar nicht vorstellen, aber Efterklang-Keyboarderin Anna Bronsted und ihre Band Our Broken Garden verlieren auf ihrem zweiten Album mit jeder Minute ein Stück mehr den Bezug zur Gegenwart. Wer seine Songs Warriors Of Love und Seven Wild Horses nennt, holt nun mal auch gerne zu großen Refrains aus, die irgendwo aus der 80er-Mottenkiste zu stammen scheinen. Nach Joni Mitchell, Kate Bush und Tori Amos hat sich schließlich auch das aktuelle Jahrzehnt seine ganz eigene Eso-Tante verdient.

    Dabei ist Golden Sea schon mehr als bloß eine Fortsetzung von Traditionen. Richtig interessant wird diese Platte nämlich erst durch ihre ausweglose Dramatik. So weint sich das hymnische In The Lowlands durch zentnerdicke Keyboard-Schichten und hätte im Rückblick auch wunderbar auf The Cures Disintegration Platz gefunden. Sowieso wird hier nicht mit Soundflächen gegeizt, im schwelgenden The Fiery And Loud übernehmen das gerne mal die klotzenden Streicher. Bronsteds Stimme erinnert dabei oft an den gelebten Schmerz von Beth Gibbons, ohne wirklich deren zerreißende Dringlichkeit zu erreichen.

    Die letzte Konsequenz und Ernsthaftigkeit fehlt dieser überzogenen Bombast-Platte am Ende doch. Man nehme nur mal das unzähmbare Garden Grow, das so unverschämt durch die Gegend bounct wie zuletzt nur die Glitzerbeats von Goldfrapp und ohnehin die Frage aufwirft, ob das ganze Esoterik-Geschwurbel auf dieser Platte nur ein augenzwinkernder Spaß sein soll. Selten so gelacht jedenfalls.

    weitere Platten

    Blind

    VÖ: 25.08.2023