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    Orson
    Bright Idea

    VÖ: 18.08.2006 | Label: Mercury/Universal
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Geht gerade weg wie Brust-OPs in Hollywood: Zügiger „Dawson’s Creek“-Rock, dessen Erfolgsgeheimnis tatsächlich ein Rätsel bleibt.

    Jede Plattenfirma, die etwas auf sich hält, hat natürlich ihr eigenes Talentscouting-Labor. Dort wuseln wirre Menschen in weißen Kitteln umher, werten telefonbuchdicke Stapel von Marktforschungsdaten aus, mixen neue Erfolgsrezepte und gucken dann ziemlich blöd aus der Wäsche, wenn doch mal so etwas wie Orson passiert. Die sind zu fünft und aus L.A., nicht mehr ganz jung und auch nicht ganz cool, aber Nummer eins in Großbritannien gewesen, gleich mit ihrer Debütsingle „No Tomorrow“. Von Queen, E.L.O. oder den Eagles spricht man da als Wegbereitern; am Ende des Tages spielen Orson aber doch großzügig gewürzten College-Rock für Menschen, die immer noch im Marcy-Playground-Hemd rumlaufen – also das Unmodernste, das man überhaupt gerade anstellen kann mit Schlagzeug, Bass und zwei Gitarren. Was die Sache aber so unbegreiflich macht: Orson sind nicht mal außerordentlich gut. Ihre ausgefuchste Single erzählt recht pfiffig, wie Sänger Jason Pebworth seine Freundin einst an die Rave-Kultur verlor, und das muntere Gitarrengezwitscher von „Save The World“ fällt samt seines Bon-Jovi-Refrains besonders lustig auf die Knie. Aber davor, danach und dazwischen, da passiert hier nur wenig, weswegen Rivers Cuomo vor Angst sein Poloshirt durchschwitzen würde. Oder irgendjemand die Platten von Orson kaufen müsste, als gäbe es eine Brust-OP gratis dazu.

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