Länger haben uns die beiden organisierten Chaoten Prince und Pharoahe auf ein neues Lebenszeichen warten lassen – die dritte Platte in sechs Jahren spricht nicht unbedingt für eine übereilte Produktionsweise. Das ist auch gut so, denn die extrem zurückgelehnten Tracks des neuen Werks “The Equinox” zeugen von einem ausgedehnten Reifeprozeß und verschaffen auch dem Hörer ein gerüttelt Maß der nötigen Entspanntheit, um den satt groovenden, spartanisch arrangierten und mit klassischen New School-Beats versehenen Songs angemessen folgen zu können. Die zwar ungewöhnlichen, aber wie gewohnt superflüssigen Skillz der beiden bringen in ihrer teils haspeligen, teils einfach sehr fix vorgetragenen Weise auf den 14 Nummern und sieben Zwischenskits, die mit so bedeutungsschwangeren Titeln wie “Questions”, “Sin” oder “Hate” ausgestattet sind, die nötige Unruhe ins Bild, um die Sache nicht zur mellow vor sich hinplätschernden 08/15-HipHop-Platte zu machen. Auch soundmäßig haben die beiden deutlich abgespeckt – anno `97 regiert nicht mehr die sampletechnische Konfusion, der Schwerpunkt liegt mehr auf der Organisation eines straffen, deepen, dopen und oft düsteren Klangbildes. Um mit der Werbung zu sprechen: Reduce it to the max.