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    Organic
    Between The Lines

    VÖ: 30.05.2005 | Label: MMS/Alive
    Text: Quintus Berger
    4 / 12

    „Bitte habt uns lieb!“ Die Alternative-Newcomer wollen es jedem recht machen, setzen sich mit dieser Taktik aber voll zwischen die Stühle.

    Im der CD beiliegenden Plattenfirmen-Info bezeichnet das aus Aachen stammende Quintett seinen Sound allübergreifend als „PowerPopPunkEmoCoreRock oder so“ und möchte nicht nur mit alternativen Helden wie Jimmy Eat World über The Used bis hin zu Boysetsfire oder den Donots in einem Atemzug genannt werden, sondern bitteschön auch mit Britney Spears. Was eigentlich witzig sein soll, ist allerdings symptomatisch für Organic, die es offenbar möglichst jedem Recht machen wollen, ohne Farbe bekennen zu müssen. Dabei ist das Debüt des Fünfers gar nicht wirklich schlecht geraten, denn „Between The Lines“ bringt eingängigen (aber eben leider auch schmerzvoll harmlosen) Alternative-Pop/Rock. Als Beispiele seien das trotz seines guten Riffs mit gedoppelten Gitarren und Harmoniegesang gnadenlos rund gelutschte „My Confession“ oder das viel zu lang geratene, mit immer noch einem Percussion-Einsatz, noch einer Bridge und noch einem Chorus völlig unnötig ausgeschmückte und überladene Akustiklied „Still“ genannt. Macht man dann mal ein wenig mehr Druck – wie beim mit unkonventioneller Rhythmik ausgestatteten „Call Us Hopeless“ – schimmert durchaus Hoffnung durch. Zu dumm, dass selbige sogleich wieder von klischeehaft verkitschtem Geklöter vom Schlage eines „That Certain Smile“ zugrunde gerichtet wird. Schade um die Chance, die diese keinesfalls untalentierte, aber viel zu übervorsichtig agierende Nachwuchs-Combo hier vertan hat.