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    Operator Please
    Gloves

    VÖ: 17.09.2010 | Label: Brille Alive
    Text: Zlatan Alihodzic
    4 / 12

    Kluge Köpfe haben über den Begriff der Ewigkeit philosophiert. Operator Please zeigen ganz praktisch, wie ewig knapp 33 Minuten sein können. Nicht, weil man es sich wünscht.

    Es ist der ungefähr immer gleiche Song, der sich zehn Mal über die Platte zieht und das Ohr durchnudelt. Eine unverkennbare, unverhohlene Affinität zu den schlechtesten Phasen der 80er wird auf platteste Weise zur Grundlage jedes Stücks. Darauf landet ein meist synthetischer Bass-Abfall, dem die überzuckerte Stimme von Sängerin Amandah Wilkinson, die manchmal klingt wie Britney Spears, als Kontrapunkt dienen soll. Eine grandiose Fehleinschätzung ist das. Die Reime sind Schweine, und die Beats sind der Stall, um es mit einem der größten Denker unserer Zeit zu sagen.

    Das Debütalbum war schon nicht toll, überzeugte aber die Knusperköpfe der Welt mit dem dämlichen Song About Ping Pong. Operator Please wollten mit der neuen Platte alles besser machen und von vorne beginnen. Mit Selbsterkenntnis hatte dieser Vorsatz offensichtlich nur sehr bedingt zu tun. Jetzt hat die australische Band auch noch alle Sympathiepunkte verspielt, die sie sich mit ihrer impertinenten Art in mühsamer Kleinarbeit zusammengesammelt hatte. Statt nerviger Gitarren gibt es nun besonders nerviges Bassgewichse, das treiben soll, es aber nicht kann. Dass sie für dieses Album härter gearbeitet haben als für den Vorgänger, wie Operator Please behaupten, glaubt man ihnen sofort.

    Vielleicht klingt es deshalb so konstruiert, gleichförmig – schließlich belanglos. Immerhin hat die Band bewiesen, dass sie keine Eintagsfliege ist. Aber ewig weitergehen muss das so nun auch nicht unbedingt.

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