Old Man River bezeichnet als amerikanisches Traditional eigentlich den Mississippi. Ob sich der Australier mit den israelischen Wurzeln, Ohad Rein, durch eine seiner vielen Reisen zu diesem Bandnamen inspirieren ließ, lässt sich wohl nur vermuten. Vielleicht wollte er auch auf seine Wurzeln im Folk verweisen, die er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch seine Zeit als Straßenmusiker in den USA verfeinerte. Musikalisch wirkt Herr Rein nämlich wie eine Mischung aus Devendra Banhart mit blondem Afro und Nachwuchs-Beck. Auch ein bisschen Ben Lee findet sich in diesem Neo-Hippie-60s-Sound, und die Nähe zu Sleepy Jackson, mit dem Ohad Rein u.a. das musikalische Projekt Nations By The River durchführte, lässt sich ebenfalls nicht verleugnen. Inhaltlich geht es, wenn schon nicht um Liebe, so dann aber doch meistens um den zweithäufigsten gemeinsamen Nenner in der Popmusik: das Wetter. Es ist allerdings schon ein wenig überraschend, wie viele unterschiedliche Kulturen hier musikalisch vereint werden und wie wenig ungewöhnlich die Musik trotzdem klingt.