Auf etwas abonniert zu werden, darauf haben Okkultokrati aus Oslo gar keinen Bock. Die Menschheitsgeschichte ist weit genug voran geschritten, um Leute nicht mehr vor die Wahl stellen zu müssen, von welcher Subkultur sie denn nun ein Teil sein wollen. Okkultokrati sind in Auftreten, Ästhetik und Wuchtigkeit eindeutig Metal. Aber was ihre Rotzigkeit, ihre Attitüde, ihren Hang zu kurzen Songattacken angeht, sind sie ebenso sehr Punk. Und dieses Zwitterwesen namens Crust hat beides eh schon immer vereint. Entstanden sind die Songs – wie die vom zwei Jahre alten Debüt “No Light For Mass” – unter der Ägide von Gitarrist Erik “Snake” Svarte. “Die meisten Bands funktionieren nicht als Demokratie. Wenn man großartige Resultate haben möchte, bedarf es eines Mannes mit Vision. Snake ist dieser Mann.” Das sagt Sänger Tarblack dazu. Der ist ein freundlicher Plattenhändler. Aber die Freundlichkeit versteckt er gekonnt hinter einem Gesang, der dem Nihilismus des Black Metal so nahe steht wie der Pissigkeit eines Henry Rollins zu Black Flag-Zeiten. Das ist übrigens der eine Pol, den Okkultokrati als Einfluss angeben. Der andere ist Black Sabbath. Wer will, kann deren Einfluss den langsamen, doomigen, verschleppten Songs wie dem siebeneinhalbminütigen “Acid Eagle One” und dem Sludge-Fest “We So Heavy” anhören. “Snakereigns”, das – wie könnte man es nur vermuten? – das Ende der Welt thematisiert, ist kein Album, das es sich irgendwie irgendwo gemütlich machen will. Es sieht sich lieber als zähen Straßenköter, der durch dunkle Gassen streunt, um Punk und Metaller gleichermaßen anzufallen. Einer muss es ja tun.