Ocean Colour Scene
A Hyperactive Workout For The Flying Squad

VÖ: 21.03.2005
Text: Markus Kalbitzer

7 / 12

Die ewigen Mods leben seit Jahren mit dem Vorwurf des Dad-Rock. Auf ihrem siebten Album legen sie erneut handwerklich perfekt gemachte Musik vor. Doch reicht das?

Ocean Colour Scene sind bekanntlich beste Buddies von Paul Weller. Gitarrist Steve Cradock und Bassist Damon Minchella verstärken den Vorzeige-Mod im Studio und auf der Bühne als Backing-Band. Kein Wunder also, dass auch ihr siebtes Album eine Art nostalgischer Tribut an Heroen wie die
Beatles, Small Faces, The Who oder auch Otis Redding ist. Nichts anderes machen der Wellster oder Noel Gallagher auch. Durch die melodiösen Gitarrensongs weht der Geist der Sixties. Die
vielschichtige Platte bietet Uptempo-Rocker („Everything Comes At The Right Time“), Soul-Stomper („Free My Name“), Musichall-Geklimper („This Day Should Last Forever“) oder stimmungsvolle Liebeslieder („I Love You“) und klingt, als hätte der legendäre Phil Spector hinter den Reglern des Mischpults gesessen. Der Erfinder der produktionstechnischen Wall Of Sound ließ die Drums ebenfalls gerne hallen, die Schellenkränze rasseln und die Streicher jubilieren. Kritiker werfen Ocean Colour
Scene seit langem vor, sie würden vergessen, dass wir schon längst im neuen Jahrtausend gelandet sind. Sicher ist „A Hyperactive Workout…“ völlig rückwärtsgewandt. Dennoch bietet es erstklassiges Songwriting und steckt voller Charme und berührender Musik. Wie sich diese mit dem merkwürdigen Albumtitel in Einklang bringen lässt, bleibt jedoch das Geheimnis der Band.