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    Obake
    Mutations

    VÖ: 14.11.2014 | Label: Rare Noise/Cargo
    Text:
    7 / 12
    Obake - Mutations

    Taumeln zwischen riffigem Metal, abgründigem Noise, schweren Grooves und theatralischem Gesang: Auch auf ihrem zweiten Album wollen Obake nichts weniger als die Quadratur des Kreises.

    Die Band, die neben Lorenzo Esposito Fornasari (Berserk!) momentan auch Ex-Porcupine-Tree-Bassist Colin Edwin in ihren Reihen hat, beschreitet einen rätselhaften und gleichsam anspruchsvollen Pfad. Sänger und Komponist Fornasari, kurz LEF genannt, versteht Obake als Sammelpool, in den er seine gesamte Biografie hineinschüttet, um zuzusehen, was miteinander reagiert. Die erste Hälfte von „Mutations“ klingt, als seien Tool und Life Of Agony tierisch sauer aufeinander, andere Passagen brechen wie Collagen der italienischen Avantgarde-Ikonen Popol Vuh aus den Songs heraus. Zwar beginnt die fesselnde Reise durch die verstörende Welt von Obake denkbar konventionell mit schweren Halbton-Riffs und stoisch durchgezogenem Mid-Tempo-Groove, so dass man sich ein ums andere Mal ins verregnete Seattle der 90er Jahre zurückversetzt fühlt. Mit zunehmender Entfernung von Zuhause nehmen jedoch auch die Experimente zu, die Obakes konventionelle Metal-Schemata ad absurdum führen. Theatralische Chöre, hymnenhafte Steigerungen, Math-Rock-Einsprengsel, ausufernde Ambient-Passagen: nichts ist tabu. Fantômas und Neurosis geben sich die Hände, wandern durch die Wüste und beschließen am Ende doch, dass es besser ist, nur Freunde zu bleiben – begleitet von einem einsamen Piano. Für all die farbintensiven Ausflüge abseits des Weges, gibt es an dieser Stelle volle Punktzahl. Leider bleibt der Kern vieler Songs in etwas altbackener Manier stecken. Album Nummer drei wird es richten.