O.R.k.
Firehose Of Falsehoods

Als Ende der 70er ein Kalter Krieg zwischen Prog und Punk tobt, hat die Musikpresse ihr Narrativ gefunden. Musiker sind spätestens im Jahrzehnt darauf über das Klischee hinweg. Heute gebiert die Schnittmenge aus Brains und Balls Riff-starken Alternative Prog wie den von O.R.k. – voll mit handwerklichen Spitzfindigkeiten, die Colin Edwin und Pat Mastelotto in hunderten Sessionjobs und bei den größten Prog-Institutionen der Gegenwart perfektioniert haben.
Auf “Firehose Of Falsehoods” legen sie zum fünften Mal das Fundament für die PS-starken Figuren von Gitarrist Carmelo Pipitone. Sänger Fornasari etabliert sich einmal mehr als herausragende Rockstimme, die ebenbürtig neben Chris Cornell und Daniel Gildenlöw steht. Der Spagat zwischen Theatralik und Gossen-Romantik gelingt der Band perfekt. Die Songs klingen im Vergleich wärmer und leidenschaftlicher als viele andere Neo-Prog-Zugpferde aus dem Fachsortiment von Kscope.
“Firehose Of Falsehoods” macht immer dann Prog-Bock, wenn die Band hinter den großen Gesten des Stadionrock einen schrägen vierten, fünften und sechsten Akkord platziert und ihn wie in “16000 Days” auf links dreht. Das Augenzwinkern Richtung Tool ist kein Zufall. Adam Jones hat bereits zweimal Album-Artworks für die Supergroup gestaltet.
Das steckt drin: Audioslave, Pain Of Salvation, Porcupine Tree
weitere Platten
Screamnasium
VÖ: 21.10.2022
Ramagehead
VÖ: 22.02.2019
Soul Of An Octopus
VÖ: 24.02.2017
Inflamed Rides
VÖ: 02.10.2015