Es sind nicht immer die Bands aus den musikalischen Zentren, die den Nagel auf den Kopf treffen. Nufa sind mit oder ohne Hauptstadtphobie uneingeschränkt zu empfehlen. Das Album der jungen Ulmer klingt nicht nur frisch und unverbraucht, sondern gleichermaßen selbstsicher und geschlossen. Ersteres ihrer Jugend zuzuschreiben, fällt nicht schwer. Dass sie zumindest per Fernunterricht an der Hamburger Schule gelernt haben, hört man dem Album über weite Strecken an. Und für den satten Sound, der bisweilen ans Pyschedelische reicht, dürfte Hans Joachim Irmler verantwortlich sein, der Nackt geboren produziert hat. Selbiger ist Gründungsmitglied der Krautrockinstitution Faust, Nufa veröffentlichen auf dem Faust-Label Klangbad. Kein Zufall. Doch täte man dem Quintett Unrecht, würde man die Produktion höher werten, als die bandeigene Leistung. Den grundsätzlich einfach strukturierten Songs liefert vor allem das treibende Schlagzeug gehörigen Druck. Neben Gitarre und Bass wuchern Nufa mit Piano und wuchtiger Orgel, die bisweilen dramatische Akzente setzt. Der deutschsprachige Gesang kommt klar, wobei diverse Fragen, die Jungs Anfang zwanzig im Kopf spuken, schon wesentlich ungelenker formuliert wurden. Und zu guter Letzt doch noch einmal Faust: der knapp 15-minütige Bonustrack würde auf jedem Album der Legende positiv auffallen.