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    Novastar
    Another Lonely Soul

    VÖ: 26.05.2006 | Label: Virgin/EMI
    Text: florian levenig
    4 / 12

    Joost Zweegers ist der flämische Chris Martin. Schade nur, dass die Musik aus Belgien nicht halb so gut ist wie das Bier oder die Pommes.

    Schwedische Bands in den späten Neunzigern waren ein Ärgernis. Sie hörten sich fast wie Britpop an, waren’s aber irgendwie doch nicht. Grundlegend falsch gemacht hatten die Schweden dabei auf den ersten Blick wenig. Der Gesang von Brett Anderson, die Gitarren von Johnny Marr, die Arrangements von Oasis. Nur ergab das in der Summe meist weniger, als es die einzelnen Teile hätten vermuten lassen. Was man bei aller Detailgenauigkeit am Reißbrett nicht planen kann, sind Seele und Authentizität. Von den banalen Texten ganz zu schweigen. Die Belgier indes hatten das früh erkannt und machten fiesen, krachigen Indie-Rock. Der war zwar auch ein Ärgernis, aber wenigstens originell. Bis dem Sänger und Pianisten Joost Zweegers vom ständigen Deus-Hören die Ohren bluteten, er die Band Novastar gründete und anfing, Coldplay, Embrace und Travis zu kopieren. Mit demselben verheerenden Ergebnis, das einem schon die Skandinavier ein paar Jahre zuvor präsentiert hatten. Hören könnte man das auf „Another Lonely Soul“ eine Dreiviertelstunde lang. Wenn einem Novastar nicht nach fünf Minuten völlig schnuppe wären.