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    No One Is Innocent
    Utopia

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Island/Motor Music
    7 / 12

    Daß sich die französische Ausdrucksform schwer mit meinem ästhetischen Empfinden vereinbaren läßt, birgt den Vorteil, daß ich eine gute Platte, an der ich mich zuerst reibe, schließlich mehr zu schätzen weiß, weil ich mich mit mehr Entdeckergeist heranpirschen mußte. Die 14 Songs von „Utopia“ verlangen dem amerikanisierten und britannisierten Hirn Sensibilität für den französischen Sinn für Kunst und Schönheit ab, auch wenn viele Bezugspunkte auf dem amerikanischen Kontinent zu finden sind: Ministrys spätere Werke, verquickt mit Südstaaten-Groove und Grunge-Gitarren, schimmern bei Songs wie „Le Poison“ genauso durch wie vage The Godmachine bei „Radio 101″. Das eingängige „Black Garden“ sowie „Chile“ und „Women“ erinnern an ihre Landsmänner Treponem Pal zu deren „Excess And Overdrive“-Phase, und auch sonst existieren die – bei dieser Art von Musik unausweichlichen – Verweise auf die Altmeister Young Gods. Die mischen sich beim Hit „Nomenklatura“ mit einem schön schrägen VoiVod-Riff. Dem eintönigen Geratter von „2 People“ kann ich allerdings ähnlich wenig abgewinnen wie dem gewollt abgefahrenen „Neuromatrix“.