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    Nightmare Of You
    dto.

    VÖ: 24.03.2006 | Label: Pias/Rough Trade
    Text:
    8 / 12

    Vom New Yorker Hardcore zum britischen Großgesten-Pop. Die Wandlung gelingt, die Songs sind gut, nur der Unterton ist ein wenig zu juvenil.

    Nightmare Of You sind eine Band, bei der man anständig Namedropping betreiben könnte, doch das hilft in der Soundfindung nicht weiter. Die Musik hat nichts mit der Vergangenheit ihrer Erschaffer zu tun. Sänger Brandon Reilly war Hauptsongschreiber der Popcoreler The Movielife aus New Jersey, und Schlagzeuger Sammy Siegler hat seit Ende der 80er Jahre Hardcoregeschichte geschrieben. Jetzt kommt die große Umbesinnung. The Smiths zu hören, gehörte in der Szene schließlich immer zum guten Ton, da kann man sich jetzt auch aktiv ans Erbe der Band machen. Die Zutaten sind vorhanden, düstere Texte („I Want To Be Buried In Your Backyard“) über Liebesscheiße mit sexuellem Unterton („In The Bathroom Is Where I Want You“), Ohrwurmmelodien mit fluffigen Jingle-Jangle-Gitarren und eine Stimme mit männlich-markantem, melancholischem Timbre. Okay, hier hapert es manchmal, Brandon klingt oft zu juvenil – aber der Rest passt. „The Days Go By Oh So Slow“ ist die perfekte Einleitung, klingt beinahe wie Alkaline Trio mit akustischen Gitarren, „My Name Is Trouble“ kann mit stompendem Elektrobeat den Killers das Wasser reichen, „Why Am I Always Right“ ist schöner Upbeat-Powerpop, und bis zum Ende des Albums stolpert man noch über Bläser, Westerngitarren und quiekende Synthies. Tatsächlich ist alles auf Brandons Mist gewachsen, der meint, er hätte in Manchester aufwachsen sollen. Er hat wohl Recht, denn dann besäße er ja den britischen Akzent, der dieser Platte ein wenig mehr Würze verliehen hätte.