0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

    Nick Harper
    Treasure Island

    VÖ: 24.02.2006 | Label: Sangraal/Alive
    Text: Patrick Großmann
    7 / 12

    Sprösslinge von Legenden haben es meist nicht leicht. Nick Harper, Sohn von Roy, macht das Beste draus und landet im gesunden Mittelmaß.

    Der Schatten zu großer väterlicher Schuhe – er lastete auch auf Filius Nick, der im Alter von zarten zehn Jahren zur Gitarre gegriffen haben soll und bereits 1985 ein erstes Stelldichein auf Papas „Whatever Happened To Jugula?“ gab. Man hört sie trappsen, die lieben Vorurteile. Aber lassen wir uns vom arg eingleisig dahinhastenden Speedpop-Opener „By My Rocket Comes Fire“ nicht in die Irre führen: Es kommt besser. Gut, ein bisschen digital und statisch tönt hier alles, hat aber durchaus seine magischen Passagen. Im swingenden „Underground Stream“ etwa sind es die akkurat montierten doppelstimmigen Vocal-Arrangements sowie Harpers tolles Gitarrenspiel; das jenseitige „Bloom“ und der durch einen vielköpfigen Chor und Solo-Eskapaden gebrochene Minimalismus von „Real Life“ ergreifen direkt das Herz; und die düstere, an Led Zeppelin gemahnende Sechs-Minuten-Petitesse „Good Bus“ ist grandios gesungen. In so subtileren Momenten erscheint Nick Harper als der unglamouröse, vom Futtertrog verstoßene Bruder der Turin Brakes. Problematisch wird es stets dann, wenn er zur Abwechslung aufs Gaspedal tritt, ob getrieben von politischem Sendungsbewusstsein wie im Falle des wirren Anti-Bush-Lamentos „Knuckledraggers“ oder beim blassen Akustik-Funker „365“. Auf den Rest könnte Papa stolz sein.

    weitere Platten

    Blood Songs

    VÖ: 02.02.2004