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    Neville Staple
    The Rude Boy Returns

    VÖ: 29.11.2004 | Label: Rude Boy Music/Soulfood
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12

    Routine ist ein zweischneidiges Schwert. Im Falle des Ex-Specials-Sängers und British-Ska-Helden Staple führt sie von Charme zu Fehlgriff und zurück.

    Die Fehlgriffe sind „Nachna“, „Cow Cow Jicky“ und der Dance Mix von „Pressure“, der von jener Kehrseite der Professionalität zeugt, die einen Musiker glauben lässt, unbedingt noch etwas für die Disco produzieren zu müssen. Die ersten beiden sind ein bemüht klingender indischer Ska und eine Dance-Nummer, die den Rednex gefährlich nahe kommt. Der Rest ist beste, reine Popmusik aus der Feder eines Mannes, der Ska, Raggae und Dancehall zwar als Grundstrukturen verwendet, aber über den engen Kosmos des ‚Rude Boy‘ eigentlich schon längst hinaus gekommen ist. So smooth und zurückgelehnt wie seine Musik blickt Staple auf seine Rolle: mit einem Hauch warmer, liebevoller Ironie gegenüber einer Szene-Tradition, die er augenzwinkernd immer noch lebt. Für einen Reggae nimmt er sich 7 Minuten Zeit und selbst die treibenden Nummern zwischen Offbeat und stimmungsvoll kariertem Pop sind allesamt so geschmeidig und leger, dass es vielen zu unaufgeregt sein könnte. Leider stören die oben genannten Disco-Feger die Homogenität, dafür gibt es als Bonus eine DVD mit Gesprächen, Liveausschnitten und einer kleinen Doku über das Mkombozi Centre für Straßenkinder in Tansania, dem Erlöse aus der Platte zukommen.