Nervous Cabaret
dto.

Hier darf wohl ruhigen Gewissens von der berüchtigten Summe einzelner Teile gesprochen werden. Die Personalabteilung hat eine glückliche Hand bewiesen und die richtigen Seelen zusammengeführt: zwei Partymaschinen an Schlagzeug und Percussion, die schon für sich eine Bank wären, ein Basser zwischen Jazz und New Wave, eine nicht minder durchgeknallte Bläsersektion und ein dem Ganzen in keiner Weise nachstehender Frontmann mit herrlich scheppriger Gitarre, reichlich bescheuerten Ideen und tüchtig Energie auf der Leitung. Das artet nicht in Muckertum, Pseudo-Avantgardismus oder Kirmes aus, das hier ist etwas, wofür der Herrgott noch keine Gebrauchsanweisung parat hat: mit einem eher indietypischen Harmonieverständnis, aber einem gekonnten Schub frischer Arrangements, satter Ideenvielfalt und angenehmer Live-Energie. Besonders „Ratatat Heart“ und „Kid (sic)“ sollten morgens um vier die Tanzflächen brennen lassen, wo vorher mit Arcade Fire und Clap Your Hands Say Yeah gezündelt wurde. Und wer an Mr Tube & The Flying Objects seine Freude hat, steht in Flammen. Wärmstens empfohlen.