Schreiben wir es doch einfach: hier kommt der kanadische Ryan Adams. Das ist zwar irgendwie gemein, bringt die Sache aber auf den Punkt. Genau wie Adams ist Leyton ganz offensichtlich nicht nur ein ebenso mitteilungsbedürftiger wie selbstverliebter Schaumschläger mit einem gewissen Händchen für Melodien und Emotionalität (wobei er seinem amerikanischen Kollegen sogar hie und da das Wasser abgräbt), sondern auch jemand, der sich hemmungslos und gekonnt bei allem bedient, was er gut findet. Was nicht wirklich stört, aber selten mitreißt. Was dem einen der Springsteen, sind dem anderen die Rolling Stones, ca. “Beggar’s Banquet”-Phase. Doch auch Curtis Mayfield findet seinen Widerhall im souligen “Paint The White House Black”. Überraschenderweise vermittelt der Titelsong ein ziemlich klares Bild davon, wie gut die Manic Street Preachers klingen könnten, wenn sie es denn je täten. Nicht nur, dass Leyton des öfteren wie ein variablerer James Dean Bradfield klingt – beide verbindet eine ähnlich aufrichtig naiv-romantische Vorstellung von Klassenkampf und Widerstand (“Ingrid Schubert”). Schade, denn das ruiniert hier nun wirklich einige der bisweilen ziemlich gelungenen Songs.