Eine ganz neue Natacha Atlas, könnte man vermuten, wenn man sich auf den Opener des neuen Albums, Mon Amie La Rose, stützen würde. Eine arabische Nacht im unentrinnbar erotisch duftenden Milieu von Montmartre. Doch schon beim zweiten Song ist es vorbei mit der mondän verführerischen Chanson-Pose. Da werden die weit klaffenden künstlerischen Lücken kübelweise mit Politur übergossen, billige Exotik mit fadem Dance-Flair verschnitten. Alles, was an arabischer Musik poetisch und geheimnisvoll ist, weiß Natacha Atlas durch ihre aufgesetzte Zeitgeistassimilation auszutrocknen. Einmal mehr macht sie ihrem Ruf als meistüberschätzte Sängerin unserer Tage Ehre. Ein guter Song pro Album ist einfach zuwenig. Wann hört diese Frau endlich auf, Platten zu machen?