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    Myrkur
    Spine

    VÖ: 20.10.2023 | Label: Relapse
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 368
    7 / 12
    Myrkur - Spine

    Myrkur passen in keine Schublade und stehen mit einem Bein im Kitsch – das gilt schon immer, für „Spine“ aber ein bisschen zu sehr.

    Nach dem recht fokussierten „Folkesang“ treibt Amalie Bruun Alias Myrkur ihre Ein-Frau-Band wieder in die Breite, mit Blastbeats, Post-Rock, Goth- und Symphonic-Reminiszenzen, Wikingertand – und Pop mit 80er-Schlagseite. Schon die erste Single „Like Humans“ lässt den Synthesizer klirren und stellt Bruuns Gesang ins Zentrum, erinnert an Madonnas Esoterik-Phase, den Weltmusik-Goth von Dead Can Dance, aber eben auch an Enya. An Black Metal denkt man erst, wenn ein Blastbeat in den letzten Refrain rauscht.

    Ob das ein gelungener Kontrast oder ungelenk ist, lässt sich gar nicht leicht entscheiden. Ähnlich ratlos lassen die Weihnachten-in-Hogwarts-Chöre im Titelsong und das zwischen Tribal-Trommeln, einsamer Rockgitarre und erhebendem Gesang torkelnde „Valkyriernes Sang“ zurück. Immerhin bestechen beide Songs mit hervorragenden Refrains – keine Frage, „Spine“ hätte auch ein Hitalbum werden können.

    Das Kammerpop-Stück „Devil In Detail“ und das irgendwo zwischen Chelsea Wolfe und Lana Del Rey mäandernde „My Blood Is Gold“ zeigen zugleich, dass das stilistische Experiment Myrkur noch nicht abgeschlossen ist. Wenn Bruun hier noch tiefer in Richtung Kitsch stößt und mehrfach wie eine LoFi-Version von Nightwish klingt, erschließt sie sich neue Sphären. Das ist meist spannend und oft gut, erreicht aber nicht die qualitative und atmosphärische Dichte vorheriger Alben.

    Das steckt drin: Dead Can Dance, Nightwish, Chelsea Wolfe

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