
My Morning Jacket haben sich im Hier und Jetzt eingerichtet, und da geht es schön weich und wattig zu. In diese Richtung gehen die fünf aus Louisville, Kentucky schon eine Weile. Neu ist, dass Sänger und Gitarrist Jim James die Produktion aus den Händen gibt. Keine leichte Sache, wenn man seit Jahrzehnten den Sound der eigenen Band selbst schleift. Auf “Is” übernimmt das nun Produzent Brendan O’Brien, der sonst mit Bruce Springsteen und Pearl Jam nur ein paar Genre-Ecken weiter zugange ist.
Das Ergebnis ist eine polierte Alternative-Rock-Platte, die im Opener “Out In The Open” zunächst an Bands wie The Killers oder Kings Of Leon erinnert. Etwas zackiger schließt sich “Half A Lifetime” mit seinen Staccato-Akkorden an. “Everyday Magic” erinnert zu sehr an “Looking For The Magic” von der Dwight Twilley Band, hat aber ebenso viel Ohrwurmpotenzial.
Sechs Songs dauert es, bis aus dem wohligen Weichspül-Waschgang eine etwas kernigere Soundmischung wird, die die psychedelischen Aspekte im Klangbild der Band mit ins Boot holt. “Lemme Know” nimmt erstmal nur Tempo auf, “Squid Ink” und “Die For It” vertiefen die Soundfacette dann weiter, bevor “River Road” einen freundlich zur Tür hinaus shuffelt, ein bisschen wie Mutti nach dem gemütlichen Wochenendbesuch, die noch eine Tupperdose Lasagne zum Abschied reicht.
Das steckt drin: Kings Of Leon, The Killers, Dwight Twilley Band
weitere Platten
My Morning Jacket
VÖ: 22.10.2021
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