Eine Liga, in der man zwar Misfits-T-Shirts trägt und zur Hälfte durch Flyswatter und Tristesse einen gewissen Punk/HC-Background hat, aber im Grunde Mainstream-Rock spielt, wie man ihn heute von Dorfdisco bis Snowboard-Urlaub hören will: tight, kompakt, ein bisschen breitbeinig, aber absolut eingängig. Innerhalb dieses Rahmens gibt es wenig auszusetzen. Die professionellen Erfolgssongwriter- und Produzenten Tim Eiermann und Wolfgang Maier schreiben bessere Songs als bei ihrer anderen Band Liquido, können mehr auf Landstraße machen, treffen mit treibendem College-Rock à la “Miss You” oder “Driving Down” ins Schwarze und haben mit “Samantha” einen richtig fetten Ohrwurm in der Pipeline. Auch Grenzregionen von Pop-Punk und Emo streift man, lässt hier den Rock’n’Roller raushängen und kommt da schon wieder dem Vorprogramm von Bon Jovi gefährlich nahe. Die Berechnenbar- und Klischeehaftigkeit ist indes nicht der springende Punkt. Viele Platten folgen Konventionen und zünden dennoch. Skeptisch macht eher, dass eine depressive Nummer von Phil Collins glaubhafter Emotionen transportieren kann als manches Stück von My Early Mustang. Für Menschen, die Radio-Rock mehr Eier wünschen.