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    My Diligence
    Sun Rose

    VÖ: 25.01.2019 | Label: Mottow Soundz
    Text:
    8 / 12
    My Diligence - Sun Rose

    In der turbulenten Mitte zwischen ASG, Big Business und Amplifier ist noch Platz. Zum Beispiel für Brüsseler Trios, die aus der Not eine Tugend und aus schlauem Post-Metal eine Zukunftsaufgabe machen.

    Bassisten sind eh widerliche Zeitgenossen. Zumindest könnten einschlägige Duo-Bands wie Blood Red Shoes oder Mantar das so sehen, nachdem sie es auch ohne tiefe Saiten geschafft haben. Die Gitarristen Cédric Fontaine und Francois Peeters sind zusammen mit ihrem Schlagzeuger Gabriel Marlier so zu ihrem Mitten-lastigen Klangbild gekommen, das sich allein schon physikalisch vom Zoo der Metal-Subgenres abhebt. Auf dem Papier bietet „Sun Rose“ dystopischen Noiserock, der in wüsten Momenten wie der schnell gespielte Sludge-Punk von Sun And Sail Club daherkommt. Der hinzugemischte Hall auf den hohen, gedoppelten Gesängen erinnert an das Timbre von Jason Shi und Songs wie „Flying Poneys“ leben genau wie ASG-Alben vom konzentrierten Blick auf die Horizontlinie. Allzu eindeutige Metal-Rhetorik sparen My Diligence sich am Mikrofon völlig. Gellende Schreie haben auf diesem Albumdebüt Hausverbot, lieber setzt Sänger Fontaine auf den vornehm-irren Stil von Killing Joke-Erfinder Jaz Coleman. Die Gitarrenzauberkästen von Peeters und Fontaine bieten eh genug Horrorschminke. Die Leidenschaft für kristalline Post-Rock-Gitarren teilen die Belgier mit Black Book Lodge, ihre Riffs bringen sie in „Hunt The Hunter“ und „Backstagger“ auf Maximalgewicht. „Sun Rose“ ist mit seiner klaren Prog-Kante ganz sicher kein Schnellzünder. Eher ein musikalischer Escape Room, in dem My Diligence Tourscout, Architekten und Endgegner auf einmal spielen.

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