
Inbrünstig geschmetterte Harmonien, vorgetragen von vier jungen Männern, die aussahen, als würden sie auf der Suche nach Arbeit Banjo-spielend von Farm zu Farm ziehen, alles abzielend auf diesen einen Erlösungsmoment von biblischem Ausmaß – 2009 trafen Mumford & Sons mit “Sigh No More” einen Nerv, von dem die wenigsten wussten, dass er existierte. Die spätere Hinwendung zum Stadionpoprock der Marke U2 war zwar konsequent, aber wenig überzeugend.
Sieben Jahre nach dem orientierungslos wirkenden “Delta” will es die zum Trio geschrumpfte Band wieder wissen. Der Titelsong hakt all ihre Markenzeichen ab, im Video reagieren ihre Freund:innen entsprechend ergriffen. “Surrender” schlägt in eine ähnliche Kerbe, wird zunehmend kraftvoller und entlädt sich in einem großen Finale: “Hold me in the promise of forever”.
Mumford & Sons klingen dabei amerikanischer als es für Briten erlaubt sein sollte, das treibende “Caroline” kommt mit deutlicher Country-Schlagseite daher, während “Truth” erdig groovt. Insgesamt ist “Rushmere” aber ein ruhiges Album, das an Marcus Mumfords Soloalbum erinnert. Besonders deutlich wird das in “Blood On The Page”, einem Duett mit Folk-Sängerin Madison Cunningham. Auch wenn nicht alles wie früher ist: Mumford & Sons verzichten auf irritierende Experimente, besinnen sich auf ihre Stärken und machen so nicht nur langjährigen Fans eine Freude.
Das steckt drin: The Killers, The Lumineers, Marcus Mumford