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    Mull Historical Society
    Loss

    VÖ: 21.01.2002 | Label: WEA
    8 / 12

    4-Ohren-Test

    Das erste Aha-Erlebnis des jungen Jahres in Sachen Britpop. Wunderbar eigenbrödlerische Popmusik mit brillanten Melodien. Mull ist eine winzige Insel vor der Küste Schottlands, und Colin MacIntyre ist ein Eingeborener aus dem 2.500-Seelen-Nest Tobermory, der größten zivilisatorischen Ansammlung auf Mull. Wer dort groß wird, fühlt sich, so Collins, „wie ein Außenseiter, der einmal hineinguckt in die große Popwelt.“ Genau so klingt „Loss“. Eine Ausgeburt an Außenseitertum, die so gar nicht glatt gebügelt zwischen Spritzigkeit, Romantik, Kauzigkeit und charmanter Melodiösität pendelt. Quengeliger Lagerfeuer-Folk, augenzwinkernde Shanty-Elemente und Gänseblümchen-geschmückte Sommerfrische, souveränes Zitieren bei Beatles, Beach Boys, Smiths, Oasis und Mercury Rev, Bombast-Arrangements und die stille Märchenhaftigkeit singender Sägen – all das ist „Loss“. Und mehr. Es ist eine selten gehörte Entdeckungsreise durch alles, was man als `typisch britisch` einstufen würde, und gleichzeitig völlig untypisch, weil einzigartig, individuell und herrlich unbemüht. So wird das Debüt MacIntyres, das er mit einem losen Kollektiv befreundeter Musiker in Glasgow eingespielt hat, zu einer sehr frischen, unkonventionellen und unterhaltenden Platte.
    Sascha Krüger 8

    Das ist halt die typische Art von belangloser Plätscher-Popmusik, wie sie innerhalb der britischen Grenzen immer wieder gewisse Erfolge feiert, hierzulande aber eher noch weniger Leute interessieren wird als die nicht gar so aufregende B-Britpop-Garde um Cast oder Gene. Bei Songs wie dem zweifelsohne sehr eingängigen „Watching Xanadu“ verkleben die Ohren unweigerlich mit musikalischer Zuckerwatte, und trotz ein paar lichten Momenten wie „I Tried“ oder „Animal Cannabus“ wartet man den ganzen Rest des Albums darauf, dass mal ein Gegenmittel kommt, mit dem man sich wieder aus dem Säuselschlummer befreien könnte. Statt dessen gibt’s nur nölige Nervsongs wie „Only I“, oder „Barcode Bypass“. Nichts gegen eigenbrödlerische Bands vom poppigen Ufer, doch wenn man sich nicht richtig auf neue Wege traut wie das z.B. die Super Furry Animals eindrucksvoll praktizieren oder seine Melancholie nicht wirklich bis in die Tiefe auslebt wie etwa Starsailor das tun, gibt es nicht so viele Gründe, sich eingehender mit einer Band wie Mull Historical Society zu beschäftigen. Aber das Albumcover, das finde ich ganz ehrlich ausgesprochen super.
    3

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