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    Mr. T Experience
    Yesterday Rules

    VÖ: 23.02.2004 | Label: Lookout!/Cargo
    Text: Ingo Neumayer
    4 / 12

    Ehemalige Nischenhelden greifen nach den Pop-Sternen – und verbrennen sich die Finger daran.

    Mitte der 90er stand die Mr. T Experience (seit neuestem nur noch abgekürzt als MTX erhältlich) ganz vorne im Heer der Bands, die um den Ramones-Gedächtnispreis buhlten. Alben wie „Love Is Dead“ oder „Revenge Is Sweet, And So Are You“ waren witzige und spritzige Pop-Punk-Kleinode, die die Band bis ins Green Day-Vorprogramm brachten. Nun, nach fünf langen Jahren Pause, erscheint mal wieder ein neues Album (das bereits zehnte!), und es scheint, als habe die Band um Songwriter/Sänger/Gitarrist Dr. Frank in der Zwischenzeit nicht nur zwei Drittel ihrer Mitglieder, sondern auch ihren Esprit verloren. Schon das letzte Album „Alcatraz“ sowie Dr. Franks Soloalbum kündigten es an: MTX spielen nun über Bande, wo sie früher den geraden Weg gewählt haben, orientieren sich eher an „Pet Sounds“ denn an „Rocket To Russia“ und liefern somit ein Paradebeispiel, wie man an seinen Ambitionen scheitern kann: Wenn man dem Power-Pop seinen Drive nimmt und ihn zusätzlich noch überproduziert (Keyboards? Ich bitte Sie, Herr Doktor…), kommt im harmlosen Fall gerade noch Erträgliches (die The Knack-Hommage „Shining“), bisweilen aber auch eklig countryfizierter Schunkelpop („Sorry For Freaking Out On The Phone Last Night“, „London“) dabei heraus. Selbst Franks Stimme hat an Charisma eingebüßt, wirkt seltsam lustlos in all den Belanglosigkeiten. Ein Albumtitel, den man durchaus auf die Bandhistorie beziehen und mit „Today Doesn’t“ ergänzen kann.

    weitere Platten

    Alcatraz

    VÖ: 01.01.1999