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    Mountains
    Centralia

    VÖ: 25.01.2013 | Label: Thrill Jockey/Rough Trade
    Text:
    7 / 12
    Mountains - Centralia

    Wie Fahrrad fahren durchs Flachland. In Schlangenlinien. Die Musik von Mountains kennt kaum Höhen, versinkt aber auch nicht in ihren filigranen und flächendeckenden Songstrukturen.

    Wobei, von Songs zu sprechen, ist grundsätzlich schon mal schwierig, wenn man sich auf das Brooklyn-Duo aus Koen Holtkamp und Brendon Anderegg und ihr neues Album “Centralia” bezieht. Standard-Songformat hat mit knapp über drei Minuten nur das wunderbare “Identical Ship”, das mit Ambient-Sounds, einer gezupften Akustikgitarre und hallendem Piano zwischen zwei über zehnminütige Klanglandschaften gebettet ist, die vor allem von ihrer malerischen Langsamkeit leben. “Sand” und “Circular C” lassen sich Zeit, um Synthesizer-Strukturen und Orgel-Melodien neben- und übereinander zu schichten. Das folgende “Tilt” wandert wieder mit der Akustik-Gitarre voran, beflügelt durch flächige und pluckernde Synthesizer, die ohnehin allgegenwärtig auf “Centralia” sind, wenn wir mal das Meeresrauschen am Ende dieses Songs ausklammern. Psychedelisch wird es mit dem 20-minütigen “Propeller”, das den Stereosound nutzt, um das Gehirn – besonders unter Kopfhörern – schon nach wenigen Minuten zu Gelee zu verarbeiten. Sparen wir uns die weiß rauschenden Metaphern, die zu beschreiben versuchen könnten, was in den folgenden 18 Minuten alles zwischen den Kopfhörern möglich wäre, wenn man sich nur ganz auf dieses Stück einließe, das Mountains übrigens ebenso wie das folgende “Liana” während eines Konzerts mitgeschnitten und anschließend mit weiteren Sounds versehen haben. Zusammen eine gute, psychedelische halbe Stunde, nach der man nur dankbar sein kann, dass das finale “Living Lens” das zermaterte Hirn langsam und sanft herunterfährt.