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    Mountaineer (US)
    Sirens & Slumbers

    VÖ: 19.05.2017 | Label: Lifeforce/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Mountaineer (US) - Sirens & Slumbers

    Mit der etwas überzogenen Romantik von Bergwanderern schauen Mountaineer aus San Francisco ins Tal hinab. Da geht gerade langsam die Welt zugrunde.

    Pallbearer haben kürzlich die Frage aufgeworfen, doch vor der Doom-Polizei werden sich wohl spätestens Mountaineer verantworten müssen: Wie viel Pop darf Doom eigentlich? Denn auf seinem Debüt lehnt sich das Quintett in dieser Hinsicht beängstigend weit aus dem Fenster: Von großer Schönheit ist das, was die Kalifornier etwa in „Coma Fever“, „Measured Breaths“, „Womb“ oder „Siren Song“ veranstalten – organische Härte, zuckersüße Wehmut und eben beängstigend viel Popappeal kämpfen in aller Freundlichkeit um die vorderen Plätze am dunklen Abgrund. Sollte Tristesse je bunt werden, dann reichen Mountaineer hiermit die Farben. Die wirkliche Gefahr lauert an ganz anderer Stelle: Wenn das Quintett die Härte wegnimmt. In „Pull The Binds“ oder „Goodnight“ beispielsweise schmachtet sich Miguel Mezas glockenklare Stimme fast in Regionen der keimfreien Wochenendunterhaltung von Linkin Park vor oder erinnert an die Momente, als Menschen „Emo“ sagten, und das kein Kompliment mehr war. Lebendige Musik nährt sich seit jeher von der Unsicherheit, irgendwie seinen Platz in der scheinbar perfekten Dramaturgie der Anderen zu finden. Mountaineer inszenieren ihren Weltschmerz ohne jeglichen Bruch und bisweilen fast zu perfekt und plausibel. Andererseits muss man auch das erstmal hinbekommen, denn „Sirens & Slumber“ ist tatsächlich ein verlockend schöner und süßer Weltuntergang mit Zuckerguss. Denn eins ist eh klar: Karies wird am jüngsten Tag das kleinste aller Probleme sein.

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