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    Motor!k
    Motor!k

    VÖ: 07.06.2019 | Label: Out Of Line/Rough Trade
    Text:
    8 / 12
    Motor!k - Motor!k

    Ein Stück belgischer Stoizismus, der den deutschen Krautrock der 70er anhimmelt und dabei mehr möchte, als bloße Nachlassverwaltung zu betreiben.

    Motor!k provozieren auch die Frage: Was, wenn Computer komponieren? Selten war ein Name so sehr Programm. Die Band klingt wie ein Uhrwerk, das sich seiner Taktung selbst bewusst ist. Der Auftakt „Static“ denkt nicht daran, am fadengeraden Beat irgendwas zu ändern oder an den durchgeachtelten Bass- und Gitarrenlinien zu rütteln. Die Synthesizer fiepen auf und ab. Sie zementiert einen achtminütigen Puls für ein neues „Clockwork Orange“ in allen Farben. Bandchef Dirk Ivens, der seit den 80ern mit Bands wie Absolute Body Control, The Klinik und Dive an einem respektablen Ruf in der Industrial und EBM-Szene auch über die Grenzen seiner Heimat hinaus arbeitet, findet unüberhörbar Trost in obsessiver Wiederholung. Die übrigen fünf Songs sind Varianten des ersten, die sich mit Änderungen im Mikrometer-Bereich begnügen. Variabilität bleibt oft den knarzigen Synthesizern vorbehalten. Der Sog ist das Ziel. „Stellar“ wirkt dabei wie der unterkühlte Algorithmus eines Supercomputers, der nach dem Setzkastenprinzip arbeiten darf und nicht einmal ansatzweise seine Rechenleistung ausschöpft. Was, wenn Künstliche Intelligenz das Komponieren übernimmt? Das ist gegenwärtig auch Diskursgegenstand unter der eher wertkonservativen Vorstandsebene der GEMA. Konsens ist: Ganz gleich wie man dazu steht, kommen wird es in jedem Fall. Motor!k könnte bei aller Anlehnung an die Anfänge der elektronischen Musik auch ein kleiner Vorgeschmack sein, was uns da bevorsteht. Karlheinz Stockhausen wäre sicher angetan.