Mother And The Addicts
Science Fiction Illustrated
Text: andrea pritschow
Durch die musikalische Gulaschkanone aus T.Rex-Zitaten, Happy-Mondays-Rhythmen und Beach-Boys-Gitarren, die “Science Fiction Illustrated” vollmundig anbietet, erreichen Mother And The Addicts nun also doch noch die nötige Wiedererkennbarkeit und das dazugehörige Selbstbewusstsein, um mit Bands wie den ebenfalls aus Glasgow stammenden Franz Ferdinand oder z.B. Maximo Park mithalten zu können. So es ihnen überhaupt ums Mithalten gehen sollte. Denn fast jeder Titel des neuen Albums zeugt vor allem von sehr großer Musikliebhaberei. Desöfteren fühlt man sich durch die ganz unterschiedlichen musikalischen Versatzstücke vor- und zurückerinnert und möchte begeistert mitraten, woher die Inspiration stammt. Nichtsdestotrotz klingt die Platte nie nach Plagiat, wenn überhaupt nach Schwelgerei oder wie zarte Komplimente an früher heiß Geliebtes. Geschickt addieren Mother And The Addicts dabei nämlich immer genügend Eigenanteil zu einem größeren Ganzen. Wenn man sich dann schon während des zweiten Hörens beim Mitsingen erwischt, weiß man gar nicht, wie das eigentlich so schnell passieren konnte. Allerdings sind Texte, die beschreiben, dass das Brechen jedes Herzens gleich klingt, natürlich auch nicht zu verachten. Irgendwo steht geschrieben, wer wissen möchte, wie die Zukunft aussieht, sollte in die Vergangenheit sehen. “Science Fiction Illustrated” ist die perfekte kreative Umsetzung dieser Idee.