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    Moss
    Ornaments

    VÖ: 27.01.2012 | Label: Excelsior/Haldern/Cargo
    Text: Henning Grabow
    Moss - Ornaments

    Statt mit Schmuck zu blenden, wie es der Albumtitel vermuten ließe, beansprucht der Ganzkörper-Indierock von Moss Kopf, Bauch und Fuß gleichermaßen.

    Mit diesem umfassenden musikalischen Ansatz im Handgepäck und der Erfahrung von bereits zwei veröffentlichten Alben im Rücken erfreut sich die niederländische Band in ihrer Heimat mittlerweile einiger Beliebtheit. Das neue Album „Ornaments“ versucht nun seine Liebhaber auch andernorts zu mobilisieren, was durchaus gelingen dürfte. Spielerisch oszillieren die elf Songs zwischen verschiedensten Anspruch-Niveaus, verfehlen es dabei aber leider, ein kohärentes Bild zu etablieren. Aller handwerklichen Fähigkeiten zum Trotz krankt die Musik von Moss hier und da schlichtweg an ihrer eigenen Sprunghaftigkeit. „What You Want“ präsentiert sich als kratzbürstige Clap-Your-Hands-Say-Yeah-Hommage, Spellbound hüpft sich mit den Kollegen von Phoenix im Ohr warm, und zu guter Letzt beschließt Ornament den hymnischen Zickzack-Kurs mit einer neunminütigen, psychedelisch angehauchten Minimalismus-Meditation. Dazwischen bietet die Platte spannenden Indiepop, der Coldplay-Stadion-Zucker genauso beherrscht wie sperrige dEUS-Referenzen. Allerlei elektronische Extravaganzen werden vom geradlinig eingesetztem Rock-Instrumentarium geerdet, und vor allem die stimmliche Varianz von Sänger Marien Dorleijn beeindruckt, schnürt dieser doch oftmals die losen Enden zu einem melodischen Korsett zusammen. Bliebe nach 40 Minuten nicht der schale Beigeschmack der zu offensichtlichen Bemühung um Abwechslung, Moss wäre der eine oder andere Platz in den neu zu ordnenden Indie-Disco-Playlists 2012 sicher.

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