Gitarre, Bass und Rhythmus-Maschine als Grundausstattung. Der Rest sind gute Ideen.
Montana Chromeboy sind so wenig exakt zu kategorisieren wie Beck Hansen. Was im Februar die Five-Track-EP Off The Ground versprach, und das Konzert im Vorprogramm von Russell Simins zumindest andeutete, haben Arne Diedrichson und Hubertus Cunz a.k.a. Montana Chromeboy auf American Massage nun umgesetzt. Lockere Tunes, verpackt in eine angenehm dichte Atmosphäre, angereichert mit viel Arrangement-Pfeffer. Die elf Songs auf dem Album arten nicht aus, geraten nie zu einer unübersichtlichen Spielwiese allzu verspielter Sounds, sondern bleiben cool und leger, entspannend wie eine Ganzkörpermassage. Ab und an schmerzt der Druck ein wenig, aber dann ist er weg, der Knoten. Wen und was der Montana Chromeboy mag, wird schnell klar: Amerikanische Bar- und Western-Atmosphäre der Jetzt-Zeit nach einem langen Ritt durch die öde Prärie ist sein Ding. Die wirklich aufregenden Momente der Vergangenheit wie Indianer- oder Postkutschenüberfälle finden allerdings bei anderen statt. Der Montana Chromeboy ist mehr der Pianist, auf den man immer noch nicht schießen darf.