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    Monotonix
    Not Yet

    VÖ: 28.01.2011 | Label: Drag City/Rough Trade
    Text:
    6 / 12
    Monotonix - Not Yet

    Wieder können sie auf Platte nicht einlösen, was sie live versprechen.

    Die grundsätzliche Faszination an Monotonix entsteht durch ihr unglaubliches Gebaren auf der Bühne. Man muss sich das vorstellen: drei reichlich behaarte Israelis, die erst lächerlich und später kaum noch bekleidet den völligen Wahnsinn lostreten. Der nimmt bei Monotonix reichhaltige Formen an: Strangulation, Chaos, Nacktheit, Biergespritze, Übersexualität und Mülleimermissbrauch. In all das wird das Publikum mit einbezogen, versteht sich von selbst. Ob es will oder nicht. Hier und jetzt zu behaupten, dass Monotonix eine der besseren Livebands dieser Welt sind, ist nur gerecht. Das sind sie. Bei ihnen hat die Anarchie gesiegt und es gibt nicht viel, das mehr Spaß machen würde, als sich davon mitreißen zu lassen. Die Musik spielt dabei im Grunde von der ersten Sekunde an eine untergeordnete Rolle. Und damit muss man sich eben auf den Alben des Trios aus Tel Aviv abfinden. So rappelt es auf „Not Yet“ bisweilen ziemlich unkoordiniert im Karton. Produzent Steve Albini ist eben kein Diktator im Studio. Bei ihm kann jeder machen, was er möchte, so lange er den Tagessatz bezahlt. Das noisige Geschepper, das auf der Debüt-EP „Body Language“ von 2008 noch mehr Kontur und Sexappeal hatte, nährt sich vom Vorbild der Albini-Schule und irgendwelchem Protopunk der späten 60er und frühen 70er. Man denkt da etwa an Blue Cheer, die Stooges. Solche Einflüsse haben Monotonix verinnerlicht, doch bleibt bei ihnen davon nur dumpfer Chaosrock über, bei dem das Schlagzeug hauptsächlich durch ein zischendes Becken repräsentiert wird. Wenn man „Not Yet“ laut genug aufdreht und sich dabei die YouTube-Videos der Rockterroristen ansieht, könnte es zünden. Könnte.

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