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    Monkey
    Journey To The West

    VÖ: 22.08.2008 | Label: XL/Beggars/Indigo
    Text:
    5 / 12

    Weltbürger Damon Albarn soundtrackt eine chinesische Zirkusoper, ohne in die Touristenfalle zu tappen.

    Mali Music, Democrazy, The Queen und Gorillaz – der nette ältere Herr, der früher mal bei Blur war, drückt sich nicht bloß vor dem Ruhestand, sondern wird jetzt erst richtig kreativ. Und auch nicht auf die großkotzige Tour, mit der etablierte Musiker üblicherweise ihre Begabung zur Ölmalerei kundtun, sondern zu ganz eigenen Bedingungen. Zusammen mit Comic-Ass Jamie Hewlett und einem chinesischen Theaterintendanten namens Chen Shi-zheng brachte Albarn 2007 Jahr „Monkey: Journey To The West“ auf die Bühnen von Manchester, Paris und Charleston, wie man hört zur hellen Freude des Publikums. Statt exotisch angehauchten Firlefanz zu feiern, fand das Stück offensichtlich einen gelungenen Mittelweg zwischen traditioneller Folklore und praller Pop-Fantasie. Allein, der Reiz des Crossover-Events ist wohl in erster Linie ein visueller. Ohne die 70 Tänzer, Akrobaten und Kung-Fu-Kämpfer vor Augen ist das Durchhören des Soundtracks (etliche Tracks entstanden mit eigens dafür angefertigten Instrumenten) in zweierlei Hinsicht frustrierend: Die Qualität der gespenstisch cartoonesken Töne erkennt man zwar selbst noch beim chinesischen Kochduell, der Film im Kopf will aber einfach nicht rollen. In dem Moment, in dem die Bilder dazukommen (wie im Olympiade-Kurzfilm „Journey To The East“), sieht das auch sofort anders aus.