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    Moneybrother
    To Die Alone

    VÖ: 07.03.2005 | Label: Burning Heart/SPV
    Text: Ingo Neumayer

    Er hat Geld, er hat den Groove, und tierlieb – siehe Cover – ist er auch noch. Die Rückkehr des unwahrscheinlichsten Soulstars, den Europa bis dato gesehen hat.

    Alle Achtung, da fällt aber jemand mit der Tür ins Haus: „Ich will polarisieren“ schmettert einem das Souldisco-Streichquintett entgegen, welches das melodiöse Rückgrat für den Opener „They’re Building Walls Around Us“ liefert. Immerhin, so sind die Fronten schnell geklärt. Wer sich hier kitschverwundet abwendet, sollte die Finger von der Platte lassen, der Rest darf sich selbige lecken, ist „To Die Alone“ doch ein perfektes zweites Album für den schwedischen Funk Soul Moneybrother Anders Wendin geworden. Der Pfad des Debüts „Blood Panic“ wird nicht allzu weit verlassen, und doch ist ein gesundes Maß an Weiterentwicklung zu verzeichnen. Die Produktion ist größer, die Instrumentierung üppiger; der Funk gerät ein bisschen ins Hintertreffen, stattdessen hält das soulige Breitband-Arrangement Einzug. Und über allem Wendins tolle Stimme, mal weit oben schwebend, mal knapp über dem Boden schleifend. Wer ist hier der Boss – „It Ain’t Gonna Work“ beantwortet die Frage zuungunsten von Springsteen, und auch „Blow Him Back Into My Arms“ mit seinem geschickt gesteigerten Aufbau und dem tollem Ohrwurm-Refrain lässt die aktuelle E Street Band so alt aussehen, wie sie nun mal ist. „My ‚Lil Girl’s Straight From Heaven“ ist ein flotter Power-Pop-Smasher in bester Dexy’s Midnight Runners-Manier, während beim schmachtenden „Eventually It’ll Break Your Heart“ die Falsetto-Fistel-Fetzen fliegen. Toll ist auch „I’m Not Ready For It, Jo“, das stimmungsvolle Stehblues-Sequel vom Vorgängerhit „It’s Been Hurting All The Way With You, Joanna“ – hier ist er mal wieder ganz der Dramaking, der sich mit Vollgas ins Getümmel wirft, wo es wimmelt vor Liedern über die Liebe, das Leben, und wie bei beiden Soll- und Ist-Zustand nicht richtig zusammenpassen wollen. Die Schutzhülle vor zuviel Gefühl heißt indes Übertreibung: Genauso wie seine Liveauftritte von Theatralik und durchaus sympathischer Überzogenheit leben, kann man Texte wie „no question about it / I for sure will die alone“ auch nur sinnbildlich und mit einem halb gezwinkerten Auge nehmen. Ein Volltreffer, mal wieder.

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