Wenn euch mal jemand fragen sollte, wie sich ein perfekter Albumopener anhört, spielt ihm “Smart Bomb” vor!
Tatsächlich eine smarte, mittelschwere Bombe. In rund vier Minuten bringen Monday In London mehr unter, als andere
Bands auf einem ganzen Album. “His rough hands follow you down to the bed. Wine red sheets cover your skin, it’s
morning, wimmert da jemand los und lässt einen für einen Moment glauben, Matthew Bellamy von Muse habe sich einen
Seitensprung geleistet. Plötzlich setzt Geschrei ein, ebenbürtig mit anderen Wochentagen-Kollegen wie Taking Back
Sunday oder Thursday. Dann sanfte Pianoakkorde. Und ein furioses Finale. “I hope he feels good between your thighs.
Wow! Der Finger taumelt wie ferngesteuert zur Repeat-Taste. Und der Bandname ins Gedächtnis. Monday In London. Fünf
junge Musiker aus North Carolina, die eine hochspannende Mischung aus Britpop und Emocore zusammen gerührt haben und
diese mit den exaltierten, nicht selten in schwindelerregende Falsetthöhen vordringenden Vocals von Tanner Cardwell
veredeln. Das Resultat: Schwermütiges wie “End Of The Line”, Vertracktes wie “Blonde” oder Atemberaubendes wie “The
Queen, The Meek And Their Disease”. Und nur vereinzelt Mittelmäßiges wie “Lie To Me”. Hoffentlich verkümmert diese
großartige Band zwischen all den Hardcore-Releases auf dem Mini-Label ‘Indianola’ nicht ungehört. Tut was!