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    Modey Lemon
    Thunder & Lightning

    VÖ: 17.05.2004 | Label: Mute/EMI
    Text: Armin Linder / Jan Bauckhorn

    Die Sache mit „Thunder And Lightning“ hat sich wohl so oder ähnlich zugetragen: „Sag mal, ist noch Bier da?“ – „Nee, ich hatte eben die letzte Flasche.“ – „Oh nein, was machen wir denn jetzt?“ – „Hey, coole Gitarre, ist die neu?“ – „Ja, hab ich zum Achtzehnten bekommen.“ – „Wollen wir die mal ausprobieren? Ich such mal schnell ein paar Kochtöpfe.

    Wollte schon immer Drummer sein.“ (zehn Minuten später) „Und wo bauen wir das ganze Zeug jetzt auf?“ – „Nehmen wir doch die Garage, da ist viel Platz.“ (weitere zehn Minuten später) – „So, lass uns loslegen.“ – „Wie wär’s, wenn wir gleich alles aufnehmen?“ – „Wieso nicht? Ich hab hier aber nur so einen alten Kassettenrekorder.“ – „Der reicht. Lo-Fi!“ – „Sollten wir nicht noch ein paar Songs schreiben, bevor wir loslegen?“ – „Songs? Hinter welchem Mond lebst denn du? Wir JAMMEN einfach. Machen die Profis doch genauso. Oder noch besser: Hol mal die Stooges-Platten vom Speicher. Die lassen wir rückwärts laufen und spielen dann so gut wir können dazu mit.“ (39 Minuten später) „Oh, das Tape ist gleich voll.“ – „Um so besser, ich hab eh keine Lust mehr. Lass uns Bier holen gehen.“ – „Und was machen wir jetzt mit dem Tape?“ – „Ich weiß was. Mein großer Bruder kennt da jemand von der Plattenfirma, die stehen auf so abgefucktes Zeug.“ – „Jau, wir werden Rockstars!“
    Armin Linder – 4

    So soll es sein: biestiger, melodramatisch-manischer Garagenpunk, der aus dem Vollen schöpft, an die Substanz geht, und mal eben die Verhältnisse wieder geraderückt. Da geht dem Rezensenten die Hose auf: vom (neben ‚Crypt‘, selbstredend) kredibilsten und coolsten Krawall-Label ‚In The Red‘ weggesignt, dürfen die überdrehten Pittsburger hoffentlich demnächst auch angesagte Szeneläden in unseren Breiten leerspielen. Mehr als die obligatorischen zwei Soziopathen hat’s auch diesmal nicht, zur Abwechslung ist neben der natürlich vollkommen verzerrten Schrottplatzgitarre noch ein hervorragend dröhnender Moog-Synthesizer mit an Bord, und reichlich Kompetenz am Schlagzeug vorhanden. So brutal wie auf „Thunder & Lightning“ hat schon lange nichts mehr geklungen, was sich auf Suicide und Cramps gleichermaßen beruft: ein herrlich monoton-energetischer Ritt auf dem elektrischen Bullen, zwischen Fickmusik und Fensterscheiben-Einschlagen. Vom noch recht moderaten Opener „Crows“ bis zum hysterisch-bösartigen Höhepunkt „Black Flamingos“. Hochgradig verstrahlt: Als bekäme man unter Zuhilfenahme einer Dachlatte mit Scheuerpulver gestrecktes Speed direkt in die Hirnschale geprügelt. Satt.
    Jan Bauckhorn – 10

    weitere Platten

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