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    Miss Kittin
    I Com

    VÖ: 01.06.2004 | Label: Labels/EMI
    Text: Tanja Stumpff
    8 / 12

    Auf ihrem Solodebüt kreiert Miss Kittin aus Detroit-Techno-, Deep-House- und Elektropunk-Elementen ein eigenes Sounduniversum. Es entsteht eine verspielte Collage.

    Das „Requiem For A Hit“ straft seinen Anspruch Lügen. Keinesfalls wie ein Abgesang wirken die klaren Beats nach der unruhigen Elektronik des Openers „Professional Distortion“, dessen Nervosität sich nicht entladen durfte. „Beat that bitch with a hip“ lautet die Devise, die Miss Kittin gemeinsam mit L.A. Williams zum Besten gibt. Bevor das Hirn von der Parole im Loop gemartert wird, skandiert Williams: „Hey, stop it’s time for something“, und plötzlich ertönen lieblich sphärische Synthies, dazu begibt sich Miss Kittin gesanglich in schwindelnde Höhen. Nach der kurzen Exkursion erfolgt die Rückkehr zur Monotonie, die sich fortan mit einigen Keyboardklängen verbindet. Der Überraschungseffekt des Breaks sorgt für Würze, und „I Com“ zeichnet insgesamt ein Moment der Unerwartbarkeit, der Vielseitigkeit aus. Melancholie erzeugt „Happy Valentine“ mit atmosphärischen Ambient-Untertönen, der Elektropunk mit Trash-Schlagseite à la Chicks On Speed von „Meet Sue Be She“ hingegen wirkt erweckend. Verhaltener House kehrt mit „Allergic“ ein, das gleichermaßen zum Mitwippen wie Träumen verführt, und „Soundtrack Of Now“ verbindet Beats mit Atmosphäre. Insgesamt entsteht ein bunt schillerndes Patchwork, dessen vielfältige Zutaten und Wendungen allerdings ab und an die Orientierung erschweren und gen Ende ein wenig fahrig wirken.