Miozän
Nothing Remains

Miozän, die dritte: Nach einer LP auf `Per Koro` und einer weiteren bei `Defiance`, folgt jetzt die Mini-CD/LP “Nothing Remains” auf `Mad Mob`. Für viele Freunde des Hardcore dürfte diese Entwicklung der von einer Heiligen zur Hure gleichkommen, doch sehen wir es einfach von der positiven Seite: Endlich hat das Label, daß uns bisher mit Käsebands wie Murdered Art und Punishable Act zur kollektiven Langeweile zwang, einen richtig dicken Fisch an der Angel. Denn nach wie vor spielen Miozän ihre ureigenste Variante des geradlinigen Old-School-styled Hardcore und schaffen es dabei tatsächlich, nicht stupide vor sich hin zu bolzen, sondern jeden Song aufs neue interessant rüberzubringen. Die engagierten Texte – übrigens auch in deutscher Übersetzung erhältlich – tragen ebenso dazu bei wie Sänger Kuddel, der die selten gewordene Gabe besitzt, mit dem rechten Feeling zu brüllen. Außerdem ist es ja heutzutagen fast ein Wunder, wenn eine deutsche Hardcore-Band sich nicht offensichtlich an den `großen` Vorbildern aus New York (oder wahlweise Kalifornien) orientiert. Gratulation!