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    Mint Mind
    VG+

    VÖ: 10.11.2023 | Label: Tapete
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 368
    9 / 12
    Mint Mind - VG+

    Mint Mind, die Band von Tocotronics Rick McPhail, findet das Verbindungsstück zwischen Gothic, Grunge und Krautrock.

    Vielleicht war in den vergangenen Jahren, wenn es um Mint Mind ging, ein bisschen viel von SST und verzerrten Gitarren und ausgelatschten Turnschuhen die Rede. Womöglich hat die Band auch einfach drei, vier Evolutionsstufen auf einmal genommen.

    Auch das Artwork führt unterschwellig in die falsche Richtung, es hat so etwas Charmant-Provisorisches, DIY zwischen Tür und Angel, mehr Skizze als Endversion. Und dann ist der Soundkosmos, den man da betritt, ein gänzlich anderer als erwartet: Große Räume tun sich auf, samtige Klangteppiche, dezente Verzerrung, das alles zu einem Album montiert, das aus der Kombination von archaischer New Wave, einer Prise Shoegaze, Grunge und einigen Anteilen Krautsound eine Pop-Hymne an die andere schraubt.

    „Contemporary Jaguars“ zum Auftakt ist ein aus der Zeit gefallenes Schmuckstück, aus der Ferne an frühe New Order erinnernd, „Gold Card Member“ klingt wie in einer leerstehenden Fabrikhalle am Morgen nach dem Rave aufgenommen, „Stratospheric Numbers“ nach schwererziehbaren Pixies, zum Abschluss steigt „In The Sweet Land Of Mint“ wie ein Dreampop-Ufo Richtung Weltall hinauf, die Mission auf der Erde ist erfüllt.

    Eine einzige Wundertüte, dieses dritte Album von Mint Mind , dabei klanglich ungemein geschlossen und faszinierend. Der kryptische Insider-Titel der Platte ist unbedingt wörtlich zu nehmen: Sehr gut ist sehr gut.

    Das steckt drin: The Cure, Diiv, My Bloody Valentine

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