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    Minor Mountaineer
    Apollo Songs

    VÖ: 23.05.2005 | Label: Renkontre/Al!ve
    Text: Daniel Gerhardt
    7 / 12

    Ganz Köln ist eine Steppe: Minor Mountaineer pflanzen sich ihre eigene Spielwiese für matt glänzende Americana-Songs und ausgemergelten Folkrock.

    Man muss sich diese Platte erst freischaufeln. Man muss vorbei an einer zentimeterdicken Staubschicht, wenn man es schaffen will bis unter ihre reichlich spröde Oberfläche. Und man sollte dabei mindestens genauso stur sein, wie Minor Mountaineer selbst. Ein unzeitgemäßes Debüt haben sie mit „Apollo Songs“ aufgenommen. Eins mit ziemlich altmodischen Songs, die natürlich auch nicht auskommen ohne Streicher, Trompeten, Klaviere und was man sich heute noch so gönnt, wenn es Indie-Pop im weitesten Sinn sein soll. Aber spielerisch oder auflockernd klingen solche Bonus-Instrumente bei diesen sechs Menschen aus Köln und Umgebung nie. Selbst die eher befreiten Songs – das getriebene „Cowpunk Blues“ oder der feierlich-erhabene Opener „Everything Glows“ – scheinen nicht so recht raus zu können aus ihrer Haut. Und wenn sich Bandleader Bastian Suhr durch „Missing The Rockslide“ sprechsingt, wird die Platte gar zur richtiggehend bockigen Angelegenheit. Dabei zeichnen vor allem die Gitarren bei Minor Mountaineer immer wieder biegsame Melodien um ein trickreiches Schlagzeug herum. Songs wie das erstaunlich hitzköpfige „Fractures“ können angenehm ungemütlich werden. Und mit der Zeit lernt man selbst die Zähheit von „Apollo Songs“ zu schätzen. Man braucht eben nur ein gutes Staubtuch, dann wird das schon.