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    Mimas
    Lifejackets

    VÖ: 10.06.2011 | Label: Sinnbus/Alive
    Text:
    9 / 12
    Mimas - Lifejackets

    Verschroben abwechslungsreicher Indierock zwischen leichtfüßiger Folk-Tänzelei und postrockigem Tiefgang.

    Kaum ein Song der zweiten Platte der Dänen Mimas bewegt sich in gewohnten Songwriting-Mustern, fast jeder bricht aus, entführt seinen Hörer an ungeahnte Ziele. Der Opener Application macht das direkt deutlich, ganz so als würde er eine Warnung aussprechen, dass es mit Zurücklehnen und Sich-berieseln-lassen hier nicht getan ist. Mit mitreißendem Klatschen und gurgeliger Gitarre beginnt Application locker folkig, räumt dann aber noch innerhalb des Songs mit der Mutmaßung auf, dass es sich bei Lifejackets um ein glattes Indiefolk-Album handeln könnte. Er schraubt sich hoch über die immer mehr hervorstechenden Gitarren, die das Zupfen zu hinreißenden Melodien erweitern, bis sie sich schließlich bei schleppend-scheppernden Drums in ihrer Verzerrtheit ergießen. Der Song mündet in dem chorartigen Gesang, der mehr gerufen als gesungen wird und sich bei all der Unvorhersehbarkeit des Albums als stetige Komponente durch Lifejacktes zieht. Die Platte verlangt nach Aufmerksamkeit. Wenn ihr die entgegengebracht wird, wirken die Songs mit ihren überraschenden Wechseln in Sound und Rhythmus keinesfalls fragmentiert, sondern erfrischend vielseitig. Bei aller kauzigen Verschrobenheit, die nicht zuletzt im ungewöhnlich akzentuierten Gesang fußt, enthüllt Lifejacktes nach mehrmaligem Hören eine tiefgehende und melancholische Schönheit. Im Vordergrund steht dabei der Gitarrensound, der zwischen filigranen Pickings und postrockig anmutenden Ausbrüchen seinen Melodienzauber entfaltet, hier und da unterstützt von Trompete und Glockenspiel.