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    Milk Maid
    Yucca

    VÖ: 22.07.2011 | Label: Fat Cat/Rough Trade
    Text: Oliver Schröder
    6 / 12
    Milk Maid - Yucca

    Die Drogen, die Skandale, der Lärm: Martin Cohen zeichnet den rauschhaften Noisepop der 80er nach. Dabei nimmt er es leider etwas zu genau mit dem Rauschen.

    Yucca klingt so, als wäre der Nine-Black-Alps-Bassist damals selbst dabei gewesen und könne sich nur nicht mehr so richtig an die Details erinnern. Um diesen Mangel zu kaschieren, nimmt er eine provisorisch übertünchte Geräuschwand und platziert sie vor die unscharfen Stellen. Und davon gibt es reichlich. In diesem Fall ist die zugrunde gelegte DIY-Vorgehensweise nicht immer eine glückliche Wahl. Die krachige Klimax von Back Of Your Knees büßt dadurch zum Beispiel einen großen Teil ihrer Durchschlagskraft ein, die sich hinter der selbstgebastelten Noisefläche nur noch erahnen lässt. Auf der anderen Seite ist es geradezu drollig, wie Cohen das eingängigste Stück der Platte Not Me in der Mitte wie mit einer fiependen Motorsäge zu Tode quält und danach das Stück nicht einfach im Lärm untergehen lässt, sondern so tut, als habe er gerade ein ganz normales Gitarrensolo gespielt. Ansonsten wird sich an bewährten Elementen bedient, die auch schon The Jesus & Mary Chain vor 25 Jahren zusammenbrachten: Surfpop, 60s-Girlgroup-Melodien, coole Melancholie und massig Effektgeräte. Für die Sommerballade Girl hält sich Cohen ausnahmsweise einmal etwas zurück mit der Geräuschvernebelung. Und schon passiert das, was man sich von den anderen Songs auf Yucca auch gewünscht hätte: Der Himmel klart auf, lässt die Sonne durch. Diese lichten Momente sind allerdings zu selten, als dass sie ein Album füllen könnten. Selbst für die kurze Spielzeit von einer guten halben Stunde ist das eindeutig zu wenig.