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    Miles
    dto.

    VÖ: 29.05.2000 | Label: V2/Zomba

    Das opulente Zweitwerk der Würzburger mit vielen ganz großen Popsongs, einer famosen Kitsch-Hyme und einem Kracher par excellence.
    So viele Melodien, so viele Hits, so viel offensichtliches Talent. Und so viel Hoffnung. Dass es letztendlich dann doch nur wieder ein paar Tausend Aufrichtige waren, die das alles zu schätzen wussten, und denen die Sonne aufging, wann immer sie „The Day I Vanished“, das Debütalbum von Miles, auflegten, ist nur ein weiterer trauriger Beweis für die Geschmacksvorlieben der deutschen Tonträgerkäufer. Daran wird sich voraussichtlich nichts ändern, und so wird auch der schlicht „Miles“ betitelte Nachfolger einer mittelgroßen Hörerschaft vorbehalten bleiben. Jene darf sich freuen über eine außergewöhnliche Pop-Platte, die allerdings beim ersten und zweiten Hören zunächst etwas befremdend wirkt: Mit „Disco Queen“ gibt es einen Opener, der fast schon aus den Synthies der Pet Shop Boys gehüpft sein könnte, auch das folgende „We Need More Close Ups“ ist, obwohl wesentlich verhaltener, sehr poppig geraten, und die Single „Perfect World“ hat mit ihren dick aufgetragenen Streicherarrangements ohnehin das Zeug zur Kitsch-Hymne des Sommers. Aber Miles wären nicht Miles, wenn all diese Songs nicht rundum perfekt gemacht wären: Melodieführung, Gesang, Arrangement – alles stimmt, alles funktioniert. Ist man anfangs noch etwas pikiert aufgrund der opulenten Produktion, kann man sich den Stücken langfristig einfach nicht entziehen. Es sind genau diese gottverdammten Ohrwürmer, die man unweigerlich vor sich hinsummt, obwohl man zuerst immer behauptet, dass sie einem eigentlich überhaupt nicht gefallen. Wer an Miles vor allem die straighten Gitarrenkracher gemocht hat, wird diesmal nicht ganz so reich bedacht: Neben einer neuen, gestrafften Version des schon etwas betagteren, aber immer noch wunderschönen „Baboon“ geht es eigentlich nur noch in „Sonic 3000“ nach vorne – dafür aber richtig. Songs wie „Bogota“, „Barracuda“ oder „Grasshoppers Gone“ erinnern stilistisch eher an die ruhigeren Stücke des Debüts, zeugen aber ebenfalls von einer liebevollen Verfeinerung im Detail. Eine konsequente, mutige und rundum schöne Platte.

    weitere Platten

    Don`t Let The Cold In

    VÖ: 12.05.2003

    The Day I Vanished

    VÖ: 01.01.2002