Laut Info geht das so: Stil – David Lynch. Ort und Zeit – L.A., zur blauen Stunde. Zumindest letzteres ist gar nicht so falsch, lebt doch das Debütalbum dieses Trios von einer schummrigen und entrückten Stimmung, zu gleichen Teilen getragen von Gena Oliviers stoischem Gesang und vielen kleinen spacigen Details, nächtlichen Glöckchenarrangements oder fuzzigen Gitarrenflächen. Die Midnight Movies schichten keine endlosen Soundberge auf und arrangieren auch keine episch-musikalischen Erzählungen im Sinne des alten Art-Rocks. Man hat es schon mit Songs zu tun, die sich einfach Zeit lassen und dabei manchmal zu sehr Session-Charakter entwickeln, zyklisch ausfransen und live sicher noch endlos so weiterkreisen könnten. Bemerkenswert ist, dass Gena Olivier, deren Gesangsstil sicher auch aus mangelnder Variationsfähigkeit herrührt, auch als Drummerin fungiert, obschon sie vor dieser Band nur in der High School trommelte. So hat diese Musik alles in allem recht intuitiven Charakter, auch in den lesenswerten Texten, die recht abstrakt Sehnsucht nach dem Anderen (der Liebe, dem großen Ganzen) formulieren und in “Words For A Lovesong” schlicht alle Worte aufzählen, die man für einen solchen benutzen könnte. Noch nicht gänzlich packend, aber entdeckenswert.