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    Micecars
    I'm The Creature

    VÖ: 23.11.2007 | Label: Homesleep/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Reste von gestern: Micecars’ schusseliger Nostalgie-Indierock funktioniert dann am besten, wenn er vergisst, was er ist.

    Die gute Nachricht zuerst, okay? Hulk Hogan kann von der Liste mit den Menschen gestrichen werden, über die dringend ein ernstzunehmendes Lied geschrieben werden sollte. Und nun die schlechte: Den Job erledigt haben Micecars aus Italien, die einen solch ewig gestrigen Built-To-Spill-Indierock, ca. 1995, spielen, dass man ihnen deshalb nicht mal böse sein kann. Alles an ihrem Debütalbum “I’m The Creature” ist verkrampft auf schräg und crazy gebügelt worden, kein Ton darf einfach mal für sich stehen, ohne dass die Gitarrensaiten dazu quietschen oder irgendeine Unsauberkeit dazwischenpfuscht. Verschleiert werden soll dadurch, wie stinknormal diese Musik eigentlich vom ersten schief geschrammelten Akkord bis zur letzten euphorisch genommenen Refrain-Steilkurve ist. Dabei sind Micecars am besten, wenn sie nicht Image-, sondern Songpflege betreiben, die eigenen Ideen ernst nehmen, statt gleich zur nächsten zu springen und auch mal einen Song mit offener Aggressivität begradigen. “Nihil Is The Quest” setzt sich schon deshalb vom Rest der Platte ab, und auch “Heretical” hat kapiert, dass ein Machtwort oft mehr zählt als tausend kleine Detailfriemeleien. Zu Hause bei den Hogans ist es ja auch nicht anders.