Messa
The Spin

Wenn Messa etwas machen, dann richtig. Mit “Close” näherte sich die Band aus der italienischen Kleinstadt Cittadella musikalisch zuletzt dem Nahen Osten, wobei orientalische Skalen und Melismen gemeinsam mit einem Aufgebot an traditionellen Instrumenten wie Oud und armenischer Duduk von einer überwältigenden Liebe zum Detail zeugten.
Die Chorus- und Flanger- Effekte in “Meridian” und “At Races” verraten im Verbund mit einem ganz auf Kick und Snare reduzierten Schlagzeug, wohin die Reise auf dem Nachfolger geht: In die 80er, als Post-Punk und Gothic Rock der Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit in Thatchers konservativem Großbritannien mit demonstrativer Coolness begegneten. Dem gegenüber stand die offene Rebellion der NWOBHM, die sich in Songs wie “Fire On The Roof” und “Reveal” erneut Gehör verschafft.
Zwischenzeitlich treten die seit “Feast For Water” (2018) für die Band so typischen Jazz-Einflüsse in den Hintergrund und konzentrieren sich auf “The Dress”, das mit einem unerwarteten Trompetensolo besticht. Insgesamt ist “The Spin” ein vielfältiges und doch kompaktes Album, das hauptsächlich mit Originalequipment aus den 80ern aufgenommen einmal mehr die Hingabe bezeugt, mit der sich Messa ihren Themenwelten widmen. Mit “Close” kann man ihr viertes Album kaum vergleichen – auch das zeichnet die Band aus.
Das steckt drin: The Devil’s Blood, The Sisters Of Mercy, Windhand
weitere Platten
Close
VÖ: 11.03.2022