Große Schläge aus der zweiten Reihe: Das BigBeat-Mittelgewicht liefert viel Entspanntes und leider auch einiges Unspannendes.
Der aktuelle Tonträger von Mekon alias John Gosling wirft vor allem die Frage auf, was der Unterschied zwischen Old School und altbacken ist. Dass der umtriebige Londoner (u.a. bei den Extremavantgardisten Psychic TV, Goldie und William Orbit) seine meisten Einflüsse aus der Verquickung von 80er Elektropop, HipHop und Rave-Beats zieht, ist absolut offensichtlich – das war der Sound von 1989, als alle Welt von Madchester sprach. Der Titeltrack zitiert denn auch unbemüht die Primal Scream-Hymne Loaded, erfreut mit Beach Boys-artigem Chorgesang, und langsam rattert das Album los. Zwischen Rave, Dancehall und Big Beat-Boutique hat Mekon einige bekannte Stimmchen eingeparkt: Roxanne Shante rappt artig auf Whats Going On?, Evil B. und Major toasten sich auch einiges zu, und in der Abteilung Elder Statesman darf diesmal der langvermisste Marc Almond gleich auf zwei Tracks den gepflegten Chansonnieur abgeben. Dazwischen wird fleißig geloopt und gebreakt, mal leicht getriphopt, bleibt aber leider immer ein wenig hinter den Vorgaben zurück, als hätte man den Albumtitel allzu wörtlich genommen.Man merkt schon, dass es irgendwie doch immer die anderen sind, die Geschichte schreiben. Nett und sympathisch ist das allemal, aber leider bleibt das Album auf weite Strecken auf zu kleiner Flamme gekocht, um mal einen wirklichen Stubenbrand zu entfachen.