Flood Plain” machte mich einst zum überzeugten Mecca Normal-Verbraucher und irgendwie habe ich trotzdem immer gezweifelt, ob sie wirklich so richtig gut sind, mit ihrem heillosen Geschraddel und der stereotypen Stimme von Jean Smith. Dennoch fällt es mir nicht schwer, hier die vier Punkte zu rechtfertigen. Denn Mecca Normal haben sich geöffnet und gehen nun endlich andere Wege. Sie haben alles abgelegt, was man gemeinhin als fishing for credibility bezeichnet. Lesters Gitarre beschränkt sich auf dokumentative (cooles Wort! d. Lekt.) Akkordeinwürfe und knallt keine Feedback-Wände mehr aneinander. Überhaupt ist die Instrumentierung mit drei Gitarren und Drumkit sehr großzügig. Zu all dem avanciert Jean Smith zur Erzählerin, was in The Orbit” besonders schön zur Geltung kommt. Ach ja, vor allem die Produktionsreligion hat sich reformiert – will meinen: Low Budget muß nicht mehr klingen wie zehn Meter Schlange an der Aldi-Kasse, sondern darf auch mal digitalen Ansprüchen genügen. Also: Für alle Beobachter der Indie-Szene sollte Who Shot Elvis?” insofern Pflicht sein, als daß es ein Dokument des Umbruchs darstellt, und für alle anderen, weil Titel wie Dont Heal Me Like A Dog Just To Break Me Like A Horse” sonst auf keiner Platte jemals zu finden sein werden. Das alles wird verdammt schwer zu überbieten sein.
weitere Platten
The Eagle And The Poodle
VÖ: 30.11.1999