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    Me + Marie
    Double Purpose

    VÖ: 17.08.2018 | Label: Capriola/Blankomusic/Sony
    Text: André Bosse
    5 / 12
    Me + Marie - Double Purpose

    In der Ruhe liegt die Kraft: Ein Duo, das nur gut ist, wenn es sich besinnt.

    Sie am Schlagzeug, er an der Gitarre – wie die White Stripes. Oder wie Me & My Drummer, nur halt umgekehrt. Der Markt für Rockduos ist eng geworden in den vergangenen Jahren: Wenn es rocken soll, spielen Royal Blood eh alles an die Wand. Wenn es darum geht, dass es zwischen den beiden Teilen des Duos prickelt, ist der Markt noch enger – und bleiben The Kills die Referenz. Die Marie heißt Maria de Val, das Me steht für Roland Scandella. Im Studio bei Kurt Ebelhäuser zimmerten sie ihre zweite Platte zusammen, die ein Problem hat: Sie weiß nicht, in welche Richtung sie gehen soll. Die beiden Musiker wollen daraus eine Stärke machen: „Double Purpose“ halt, zwei Richtungen, Yin und Yang, Berge und Ozean, Riffs und Flächen. Der Song „Still Water“ steht für die atmosphärische Richtung, er ist einer der besten der Platte, weil Me & Marie auch mit ihrer limitierten Besetzung (und mit einiger Hilfe) sehr gut darin sind, schleppende Songs zu schreiben, die sich mit Hilfe der Melodien über alle Widerstände hinwegsetzen. Stücke dieser Art haben das Duo ins Vorprogramm der Calexico-Tour im August gebracht. Ein Song wie „Children Of Money“ zeigt die andere Seite, das Jack-White-Gedächtnis-Riff ist gut, die Gesangsmelodie imitiert Grunge, das Schlagzeug will Druck aufbauen, doch das gelingt ihm nicht so recht. So wird das Stück zum Rohrkrepierer. Jeder ruhige Moment, gerade das meditative Titelstück, ist besser als diese Kraftmeierei, zumal die beiden im Duett klingen wie die Walkabouts, die in den späten 80ern und frühen 90ern Alternative und Americana zusammenbrachten.